Sonntag, 23. Februar 2014

So groß war ein Mammut

Mammutdarstellung von 1871

München / Wiesbaden (dasmammut) - Das Wollhaar-Mammut aus dem Eiszeitalter war gar nicht so riesig, wie Laien oft irrtümlich vermuten. Ausgewachsene männliche Tiere erreichten eine Schulterhöhe bis zu 3,75 Metern. Im Durchschnitt waren Mammutbullen mit einer Schulterhöhe zwischen 2,70 und 3,40 Metern aber merklich kleiner. Solche Maße übertrafen diejenigen heutiger „Afrikanischer Elefanten“ (Loxodonta africana), die maximal 4 Meter hoch werden, nicht.

Unter den drei Mammutarten, die in Europa, Asien und Nordamerika vorkamen, war das Wollhaar-Mammut (Mammuthus primigenius) die kleinste Spezies. Von etwa 2,6 Millionen bis 700.000 Jahren existierte das bis zu mehr als 4 Meter hohe Urmammut (Mammuthus meridionalis), das auch Südmammut oder Südelefant heißt. Zwischen ca. 750.000 und 200.00 Jahren lebte das bis zu 4,70 Meter hohe und vielleicht maximal 10 Tonnen schwere Steppenmammut (Mammuthus trogontherii) mit bis zu 5,20 Meter langen Stoßzähnen. welcher früher Steppenelefant genannt wurde. Dieses Mammut gehörte zu den größten bekannten Rüsseltieren. Ab etwa 300.000 Jahren folgte das bis zu 3,70 Meter hohe Wollhaar-Mammut (Mammuthus primigenius). Die geologisch jüngsten Funde dieser Art sind nur 3,.700 Jahre alt.

Nachzulesen ist dies in dem 619 Seiten umfassenden Taschenbuch „Das Mammut“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Es ist beim „GRIN-Verlag“ (München) erschienen.

Die in der Politik, in den Medien, in der Wirtschaft und in der Wissenschaft oft gebräuchlichen Begriffe wie Mammutprogramm, Mammutprojekt, Mammutaufgabe, Mammutsitzung oder Mammutehe im Sinne von etwas besonders Großem sind eigentlich fehl am Platz. Denn Wollhaar-Mammute waren kleiner als Südmammute, Waldelefanten oder Steppenmammute. Der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst glaubt aber nicht, dass statt Mammutprogramm oder Mammutsitzung irgendwann Südmammut-, Waldelefanten- oder Steppenmammut-Sitzung gesagt werden wird.

Wie bei heutigen Elefanten unterschieden sich bei den Wollhaar-Mammuten männliche und weibliche Tiere merklich bei der Körpergröße. Dieser Unterschied wird als Geschlechtsdimorphismus bezeichnet. Männliche Wollhaar-Mammute erreichten – wie erwähnt – im Durchschnitt eine Schulterhöhe von 2,70 bis 3,40 Meter. Die größten Bullen maßen bis zu 3,75 Meter Höhe. Weibliche Tiere dagegen brachten es oft nur auf 2,60 bis 2,90 Meter. Es gab aber auch kleinere Exemplare, wie beispielsweise der Fund eines 2,50 Meter hohen erwachsenen Mammuts aus Rottweil (Baden-Württemberg) beweist.

Anders als heutige Elefanten waren eiszeitliche Wollhaar-Mammute kompakter und massiger. Das Gewicht der Mammute betrug zwischen 5 und 6 Tonnen, gelegentlich sogar bis zu 8 Tonnen. Die aus den imposanten Steppenmammuten hervorgegangenen frühen Wollhaar-Mammute waren im Vergleich zu ihren später auftretenden Artge-nossen in der Regel etwas größer. Ungeachtet dessen gilt das Wollhaar-Mammut aus dem Jungpleistozän als das größte Tier in der Mammutsteppe. Nur noch eine Höhe von 1,80 Meter und ein Gewicht von rund 2 Tonnen hatten die letzten Wollhaar-Mammute auf der ostsibirischen Wrangel-Insel, die vor ca. 4.000 oder 3.700 Jahren ausgestorben sind.

Bei der Geburt war ein Mammutbaby rund 90 Zentimeter groß und wog schätzungsweise 90 Kilogramm. Männliche Wollhaar-Mammute wuchsen bis zu ihrem 40. Lebensjahr immer wei-ter. Bei weiblichen Mammuten dagegen verlangsamte sich das Wachstum nach der Geburt ihres ersten Kalbes drastisch, weswegen Männchen und Weibchen eine sehr unterschiedliche Größe erreichten.

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